[Abgeschlossen] Sturmwind ist ein dunkles Pflaster

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Fabiona

[Abgeschlossen] Sturmwind ist ein dunkles Pflaster

Postby Fabiona » Tue 21. Aug 2018, 17:15

*obwohl sich die Sonne längst hinter den Horizont geschoben hatte, die Dächer und Mauerkronen lange Schatten werfen ließ, war es in der Stadt noch recht laut, noch recht geschäftig. Primär waren es Wacheinheiten und Soldaten, die durch die Gassen der Stadt marschierten, manche auf Patrouille, manche in geschlossenen Gruppen in Richtung Hafen. Abermals wurde zu den Waffen gerufen. Abermals marschieren die Soldaten einem neuen, aber doch alten Feind entgegen. Schiffe lagen im Hafen vor Anker. Manche unter dem goldenen Löwen der Allianz, andere unter dem stilisierten Anker Kul Tiras’. So fiel es, im Getümmel der Schlachtordnungen und Formationen nicht auf, dass sich eine junge Dame durch die Reihen schob.*

,,Ist das voll hier,” ertönt die Stimme des jungen, pechschwarzbeschopften Dings, als es durch die Gassen wandert und die blauen Augen wandern lässt. ,,Der alte Richard hat sicher noch einige Münzen, die ich ihm aus dem Kreuz leiern kann.” Fügt man leiser Worte hinzu und würde sich weiter durch die Reihen der Gerüsteten schieben. Als das junge Ding, nahe des Hafens endlich dem Trubel in einer düsteren Gasse entkam, kurz wurde die zerschlissene Kleidung gerichtet, das rückenlange, schwarze Haar gekämmt, das trotz der Behandlung wüst und wild dalag. ,,Muss reichen.” Wird das Äußere abgetan, als sich plötzlich eine schwere, schwielige Pranke auf die linke Schulter des Mädchens niederlässt. Sie fest packt, dass sie unter dem Griff leise aufjammert. ,,Wen hab’n wir den hier. Die kleine Diebin,” sprach die raue Stimme mit einem süffisanten, gelbzahnigen Grinsen zu dem Mädchen herab. Begleitet vom Gestank des Alkohols, des Tabaks und der faulen Zähne. ,,Du schuld’st un’rem Boss noch n’ Hauf’n Münz’n. Siehst’ aber nich’ so aus, als könnt’st Du sie aufbring’n.” Das junge Ding wagte es wohl nicht sich umzuwenden, überragte der Kerl sie um viele Köpfe, während sich langsam, ein ebenso übler Geselle aus dem Schatten der Gasse schält, sich vor ihr aufbaut und ihr so jedwede Flucht versagte. ,,Wir könnt’n zu uns’rem Boss geh’n und ihm sag’n dass wir Dich nich’ gefund’n hab’n. Aber das kost’t natürlich.” Kam es wieder mit purer Arroganz und Überheblichkeit. Seine Stimme triefte nur so vor Süffisanz, als das junge Ding langsam den Kopf anhob und antwortete: ,,Öh. Ich … habe aber keine Münzen bei mir, edle Herren. Ich würde sie morgen vorbeibringen.” Versuchte sie mit zarter Stimme und schmeichelnden Worten die zwei üblen Ganoven zu überzeugen, als diese nur laut auflachten. ,,Wir woll’n keine Münz’n, Süße. Du bist ‘n hübsches Mädchen. Wir werd’n schon einig.” Der beleckt sich der Sprechende über die Lippen, begrinst seine eigenen Worte voller Wohlwollen, während das junge Ding die blauen Seelenspiegel etwas weitet. Ihr war natürlich klar, was die Kerle wollten. Was alle Kerle wollten. Ihre Pupillen wanderten von links nach rechts, suchten einen Ausweg. Wie ein Schmiedehammer auf dem Amboss begann ihr Herz zu schlagen. Bumm. Bumm. Bumm. Dann lag auch schon eine Klinge in ihren zierlichen Händen. Geschwind und geübt fand diese ihr Ziel in der packenden Hand auf der Schulter, dann im Oberschenkel des zweiten Schergen, als sie, der Größe seis gedankt, zwischen den Beinen hindurchtaucht und eilig aus der Gasse rennt. Das Messer, blutverschmiert in die Kanäle werfend, lief sie in Richtung des Hafens. Bloß weg von hier. Dabei kam es ihr wohl ganz Recht, dass gerade im Hafen sehr viel Trubel und Wachenpräsenz vorhanden war und so war es auch nur dumpf zu hören, als der handverletzte Scherge hinter ihr herrief: ,,Miststück! Dafür wirst Du blut’n!” Sie rannte … und rannte … und rannte … sicher einen ganzen Mondenschritt lang, als sie im Hafen, gehetzt wie sie war plötzlich aus der Menge der Soldaten stieß und frontal mit einem Kerl zusammenprallte. Jung. Blond. Deutlich größer als sie…

*mittlerweile hat sich der Mond über dem geschäftigen Hafen gezeigt. Taucht die wogenden Wellen, die daliegenden Schiffe, die Schlachtenformationen und Hafenmauern in ein leicht mystisches, silbriges Licht. Kühl und schlicht. Nur an einem der Stege war es etwas ruhiger. Dort saß die junge, dunkelbeschopfte Dame auf dem breiten Hintern…*

Den Mann den das junge Ding wohl angerempelt hat, hatte sich wohl gerade eine hitzige Debatte mit einem Gnom geliefert, der wohl vom Mann ebenso weggestoßen wurde, als dieser Ziel der rasenden Dame war. Zornerfüllt suchte der Gnom das Weite. Der Mann strich sich ruhig den Dreck von Jacket und Hose und richtet den Blick auf die junge Dame: ,,Pass gefälligst auf wo Du hinrennst, Mädchen.” Das besagte Mädchen verblieb auf dem Hintern sitzend da, sah nur zu dem blonden, großen Mann auf und bekam nur eine lausige Entschuldigung heraus, auch wenn sie ob des wütenden Gnoms ein Kichern wegen der Komik nicht vermeiden konnte. ,,Was gibt es da zu lachen? Sperr’ das nächste Mal deine Augen auf. Sonst rennst Du das nächstemal in die falsche Person.” Fuhr der Mann weiter die junge Dame an, die zum Gnom sah, dann zurück zum unbekannten Kerl. “Gnome sind … witzig, Herr. Mit ihren kleinen Händchen … und diesen riesigen Köpfen. Ich wollte Euch ni-nicht verärgern. Ich habe Euch nicht gesehen.” Versucht das schwarzbeschopfte Ding sich zu entschuldigen, doch die Maßregelung war noch nicht vollends beendet. Der Mann setzte zu weiteren Worten an. Ließ sie sich endlich aus dem Dreck erheben und sich die zerschlissene, verkommene Kleidung zurechtzupfeln. Es war dem Mann anzusehen, dass er erstmal seine Habe kontrollierte, machte das junge Mädchen wohl den Eindruck einer lausigen Taschendiebin. Die Frage nach ihrem Alter beantwortete sie mit einer zaghaften 17. Zumindest glaubt das Mädchen wohl, dass sie 17 Sommer erlebt hat. So wie sie aussieht, gab es wohl keine Geburtsurkunde oder Papiere. Auch die Frage nach dem Grund ihrer Hetze beantwortete sie wahrheitsgemäß. Das Gespräch verfolgte das Mädchen nur mit einem Ohr, war ihre Aufmerksamkeit mehr auf die Umgebung gerichtet und auf etwaige Kerle die jeden Moment aus den Reihen der Soldaten brechen konnten. “Womöglich könnte ich Deine Dienste benötigen. Du kannst doch sicherlich still sein und Wein nachschenken, oder?” Da stockt das Mädchen nun doch. Weitet die tiefblauen Augen und richtet diese in das graue Pendant des Mannes. Bot er ihr Arbeit an? Wieder rattern die Gedanken sichtlich durch ihren Kopf und die einzige Antwort die sie wohl geben konnte war: ,,Bekomme ich den … Münzen dafür?” Tatsächlich wurde die Frage zufriedenstellend beantwortet und auch die Frage nach dem Namen wurde mit einem wahrheitsgemäßen “Fabiona” beantwortet. Ehe der Mann das Ende des Gespräches einläutete: “Ich werde Dich sicherlich finden. Nun darfst Du gehen.” Ein ungewohnt geübter Knicks folgte vom Mädchen, als sie sich eilig abwendete und in der Dunkelheit des Hafens verschwand. Die nächsten Tage schwirrten die Gedanken wohl nur um eben jenes Gespräch, um eben jenen Mann, um eben jene Arbeit die man ihr angeboten hatte. Sie sprach mit niemanden darüber und hielt sich, wie es der Mann wohl empfahl, von eben jenen Lüstlingen fern, die wohl mehr als nur ein Gespräch wünschten…


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Hallo,
vorweg mag ich mich bei Payton bedanken, für das kurze Rollenspiel, auf dem der letzte Teil der kleinen Geschichte grob beruht. Musste mich am Ende etwas zügeln, dass ich nicht das ganze RP abschreibsel. Das wäre sicher zäh geworden =). Weiterhin, weiß ich nun nicht, was ich noch schreiben könnte, außer das es sich bei Fabiona um eine junge Zofe/Bedienstete handelt, die, dank Payton, sich um eine Anstellung im Hause bemüht bzw. bemüht wird. :)
Ein ganz kleiner Teil zu mir: Ich bin eine 25jährige Persönlichkeit. Berufstätig, was meine Onlinezeiten etwas einschränken kann und ... ja. Mehr fiele mir auf Anhieb nicht ein, was ich so freimütig über mich erzählen wollen würde. Fragen darf man aber dennoch gerne stellen.
Gruß
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Re: Sturmwind ist ein dunkles Pflaster

Postby Jane » Wed 22. Aug 2018, 17:22

Hallöchen du!

Danke für die hübsche (und bunte, das gibt Bonussternchen) Bewerbung! Da Payton derzeit mal wieder im wohlverdienten Urlaub weilt, würd ich mich dem gerne annehmen. Schreib mich doch einfach mal auf Heltai/Fatima an (in diversen Schreibweisen). Ein /who hekate im Chat hilft da sicher mich zu finden. Dann können wir gucken wann wir dich IC auf ein Bewerbungsgespräch einladen.

Liebe Grüsse
Nikky/Hel

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