Wie bereits vor wenigen Tagen steht Calen vor der abgenutzten Türe zum Gasthaus in Seehain. Nach dem kurzen richten seiner Kleidung tritt er ein und blickt sich um. Es sitzen nur wenige Personen an den Tischen und die Bar ist leer, wie erwartet zu dieser Zeit. Nur wegen ebendieser Abwesenheit von neugierigen Ohren befindet er sich bereits morgens in diesem Rattenloch.
Calen geht mit ruhigen Schritten auf den Bartisch zu und setzt sich gelassen. Der Wirt blickt sogleich von seinem sorgfältig gereinigten Glas auf. Ohne zu fragen füllt er ein elegant wirkendes Glas mit Rotwein und stellt es vor den Neuzugang. "2 Silberstücke", spricht er in einem neutralen Ton. Calen löst einen beinahe leeren Geldbeutel vom Gürtel und schiebt diesen über den Tisch. Der Wirt nickt zufrieden, lässt den Beutel hinter dem Tresen verschwinden und schiebt an dessen Stelle einen deutlich volleren Beutel zurück. Der Inhalt wird kurz geprüft, bevor der Kopfgeldjäger an seinem Wein nippt und sein Gegenüber in einem ruhigen Ton fragt: "Gibt es weitere Vermisstenmeldungen?". "Nein", antwortet ihm der stämmige Mann mit einem knappen Kopfschütteln.
Calen seufzt genervt, jedoch nicht überrascht, und trinkt einen weiteren Schluck von seinem Glas, bevor er sich langsam erhebt und den neuen Geldbeutel einsteckt. "Warte", zischt der Wirt, "vor wenigen Tagen fragte ein Reisender nach einer jungen Dame, die seither als vermisst gilt. Er übernachtete hier mit einer Begleitperson. Spätabends habe ich ein Gespräch zwischen ihnen überhört, bei dem der Name Hekate gefallen ist. Haus Hekate."
Der Durchreisende hebt einen Mundwinkel und nickt dankend, nicht oft kommen ihm solche Informationen kostenlos zu Ohren. Er blickt nachdenklich in sein Glas und fragt sich, ob er den Namen nicht bereits in der Vergangenheit gehört hat. Ihm fällt leider weder die Antwort, noch der Zusammenhang ein. Doch eine Schlussfolgerung führt zu seiner aufgeheiterten Stimmung: Wo es Adlige gibt, werden auch Personen mit seinem Fähigkeiten stets gesucht.
Auch zwei Gläser später lässt ihn dieser Gedanke nicht los. Falls dieses Haus wirklich Dienste in seinem Aufgabenbereich beziehen, wäre dies eine perfekte Möglichkeit sich für eine Weile niederzulassen und eine gute Bezahlung zu sichern.
Einige Stunden später sitzt Calen in seinem Gästezimmer, wieder in gewohnt dunkler Kleidung und setzt seine Maske auf. Er schliesst seine Augen für einen Moment und atmet tief ein.
"Haus Hekate", lässt er den Namen erneut über seine Zunge rollen und hebt einen Mundwinkel. "Dann werde ich ihnen wohl einen Besuch abstatten."
Unter den üblichen Briefen liegt ein unscheinbarer Umschlag mit einem unbedruckten Wachssiegel. Der Brief darin wurde mit einer eleganten, geschwungenen Schrift verfasst.
Verehrte Damen und Herren des Hauses Hekate
ich erlaube mir auf diesem Weg ein Gesuch bezüglich einer Anstellung an Euch zu richten.
Vorerst zu mir. Mein Name lautet Calen Nash und ich bin ein einfacher Reisender, der sich gerne für eine Weile niederlassen würde. Auf meinen Reisen wurde ich auf den Namen Ihres Hauses aufmerksam und glaube, Ihre Ränge positiv ergänzen zu können.
Dabei biete ich ihnen meine Dienste in diversen Bereichen. Meine Spezialitäten liegen im Beschaffen von Informationen und Auffinden von vermissten Personen aller Art. Selbstverständlich kenne ich auch die nötige Etikette, um mit solchen Gästen ihres Hauses umgehen zu können.
Ich wäre sehr erfreut, wenn wir das Weitere in Person besprechen könnten.
Hochachtungsvoll,
Calen Nash
ooc:
Hallo zusammen!
Ich bin ein langjähriger Spieler, der nach einer Pause wieder frisch am Start ist.
Vor meinem Unterbruch war ich bereits sehr aktiv im RP, wobei das noch nicht auf dem Server war. Da ich erst wieder seit 2-3 Wochen aktiv im RP bin, kenne ich mich auf dem Server noch nicht sooo gut aus.
In den letzten Wochen bin ich aber auf euren Namen gestossen und muss sagen, das Konzept gefällt mir richtig gut. Daher würde ich mich freuen, wenn wir uns mal ic/ooc kennen lernen könnten.
Mein ingame-Name, unter dem ich erreichbar bin, lautet Calén.
Ich wünsche noch einen angenehmen Abend/Tag und hoffentlich bis bald!
Ein unauffälliger Brief
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