
Tief lag die abendliche Sonne über dem Horizont und tauchte die hohen Türme und Bauten der fliegenden Stadt Dalaran in ein nahezu grausames Blutrot.
Krude und lang waren die Schatten die das Licht durch die Stadt warf, jedoch konnte dies kaum die makellose und zeitlose Schönheit schmälern. Hier und
da vernahm man das leise Murmeln, das leise Getuschel, die leisen Worte von Gelehrten und Lernenden. Kleine Grüppchen die sich an den Straßenrändern
versammelt hatten und Worte austauschten. Doch inmitten dieser Idylle. Dieser unumstößlichen Pracht wanderte eine dunkelbeschopfte Dame über die
bepflasterten Wege. Ließ sich nicht ansprechen, ließ sich auf ihrem Weg nicht stören. Führte sie dieser in eines der Häuser, wo man die Studenten Dalarans
untergebracht hatte, wo die Lernenden sich zurückziehen konnten. Den Raum den sie betrat, bewohnte sie nicht alleine. Eine weitere Person saß an einem
Schreibtisch, gehüllt in hochwertige Stoffe, die sich um den Leib legten, wie eine zweite Haut. Das Haar ebenso ebenholzschwarz. Die Haut ebenso
schneeweiß, wie polierter Marmor. Im Kerzenschein so makellos und perfekt glänzend.
,,Schwesterherz”, die Stimme der jungen Dame, die die Tür zu dem Gemach aufdrückte und sich mit geschmeidigen Schritten
hinter die Sitzende begab. Die Hände zart auf ihren Schultern ablegend, wanderte der tiefblaue, im fahlen Lichte wie Saphire glänzende Blick auf die Bücher
die man las, ehe sie wieder leise weitersprach. Die Stimme zart und sanft, doch konnte man eindeutig ein leises, raues Kratzen erkennen. Es verlieh der Stimme
etwas Erhabenes. Etwas Erwachsenes: ,,Wo hast Du schon wieder diese Schriften her? Du weißt, dass solcherlei Dinge uns nur in Schwierigkeiten bringen.”
Die Mundwinkel hoben sich. Bekamen etwas spöttisches, etwas durch und durch unehrliches. Die Dame, vertieft in das dunkelbelederte Buch hob den
ebenso saphirnen Blick an und sah über die Schulter. Wenn man es nicht anders wüsste, so könnte man meinen, man sehe ein Spiegelbild oder eine perfekte, magische
Kopie. Das Haar von gleicher, tiefschwarzer Farbe. Die Augen von ebenso prachtvollem Glanz, als habe man sie den Händen eines Gemenschleifers entrissen. Saphire
aus den tiefen Hallen des Khaz Modans. Die Mimik von ähnlicher Art, zierte beide Lippenpaare ein zartes Lächeln, als sich die Lesende mit leiser, nicht minder zarter
Stimme zu Wort meldet: ,,Mich langweilt der Unterricht. Es ist immer wieder das Gleiche.” Die schneeblasse Hand der stehenden Schwester
schob sich durch die Ebenholzlocken und schob ihr diese hinter das Ohr. ,,Ich weiß und ich habe schon eine Idee. Ich werde mich hinsetzen und einen
Brief aufsetzen, wenn Du dieses Buch zurück in die Archive bringst und erlöse den armen Bibliothekar endlich, ich glaube dem hast Du bald das letzte Fünkchen Verstand
geraubt.” Die Mundwinkel hoben sich. Ein frivoles, ebenso laszives Lächeln entstand in der Mimik, als man zu dem nebenstehenden Schreibtisch wanderte
und mit einem Winken Feder und Tintenfässchen herbeizog. Man machte sich nichtmal die Mühe über den Schreibtisch hinweg zugreifen. Die “bücherklauende”
Schwester erhob sich aus dem Sessel und beugte sich zu ihrem Zwilling. Ein Kuss wurde ihr auf die Wange gedrückt, ehe man leise sprach:
,,Ich weiß, was Du vorhast. Natürlich weiß ich das.” Eine überflüssige Feststellung, begann man auch schon die ersten Zeilen auf das Pergament zu bannen.
*Auf hochwertigem Pergament steht in geschwungener Schrift, die Schrift einer Person, die eindeutig die Kunst der Kaligraphie erlernt hat, geschrieben.*
An die hohe Herrin, Lady Heltai Harley Hekate,
ihr kennt uns nicht, doch kennen wir Euch. Natürlich kennen wir Euch. Ich, Laeticia Catarina von Dämmerfels und meine geliebte Schwester, Megan Majorie
von Dämmerfels, erbitten um die Erlaubnis als Novizen in Eurem ehrwürdigen Haus zu dienen und zu lernen.
Unser Haus, leider mit dem Fall Lordaerons erloschen, zählt politisch nicht mehr viel, also würden wir nicht einmal wünschen, dass man uns übermäßig anders
behandelt. Für mich und meine Schwester steht primär die Ausbildung im Fokus und hoffen Euch durch unseren Fleiß und unsere Fähigkeiten zu überzeugen.
Mehr möchte ich Euch nicht zumuten. Langweilen Euch sicherlich meine Worte. Als hinterlasse ich Euch abschließend meine erherbietenden Grüße.
*das Schreiben ist mit einer feinen, geschwungenen Unterschrift versehen. Keinerlei Tintenflecken. Keinerlei Knicke. Auch nicht die Nuance eines Fehlers kann man
in dem Schreiben erkennen.*

_________________________________________________________________________________________________________________________________________________
(OoC: Hallihallo,
Ich fasse mich in dem kleinen OOC-Teil mal ganz kurz und sachlich. Bei der Bewerbung handelt es sich um eine "Doppelbewerbung" von meinem Charakter: Laeticia
und dem Charakter meiner RP-Partnerin: Megan. Bei dem Konzepten handelt es sich zwar wie oben geschrieben um Adelige, aber da mir schon gesagt wurde,
dass man Adlige eigentlich zur Zeit nicht aufnehmen mag, wir aber sowieso nicht wirklich vorhaben, diese "Adlige" in politischer Umgebung auszuspielen, hoffe ich das
man dies uns verzeiht. Mehr habe ich eigentlich gerade nicht, was ich in den OOC-Teil schreibseln könnte, außer, dass wir natürlich für jede Frage offen sind, sollten sich
welche ergeben. Wir freuen uns auf Rückmeldung!
Gruß
Laeticia)