Markgrafschaft Kaltenbruch

Im Nordwesten Alteracs angesiedelt, beherrschen drei Flüsse die Lande. Ihnen ist es zuzuschreiben, daß die Ländereien ein relativ flaches, weites Grundtal aufweisen, und zu mehreren Grenzen hin in hohen, schneebedeckten Bergen gipfeln. Während des zweiten Krieges verlor man die Lande, bis die Nordmarken viele Jahre später, zum Ende des dritten Krieges hin, fast gänzlich in die Hände der Verlassenen fielen. Die Bevölkerung fühlte sich verraten und verkauft vom Haus Hekate, dass zu jenen schlimmen Zeiten keine Hilfe sandte - stattdessen besann sich das Adelshaus auf seinen Sitz in Dalaran, und begann die dortige, ohnehin schon einflussreiche Position, aufgrund der Wirren die durch Perenoldes Verrat entstanden, noch auszubauen.

Erst kürzlich dann, einige Monate nach der dritten Legionsinvasion, trat man einen langen Feldzug an, um die Lande aus Feindeshand zu befreien, und Kaltenbruch für Haus Hekate zurückzugewinnen. Die Verlassenen aus Rabenborn konnten vorerst vertrieben werden. In einer List bracht man dabei, mithilfe eines verbündeten Hexenzirkels, einen nahen Legionsstützpunkt unter die eigne Kontrolle, und hetzte jene vorrangig gegen die Verlassenen. In der Absicht, den Angriff wie einen der Dämonen anmuten zu lassen, statt einer offenen Konfrontation mit den Menschen. Hält man die politische Lage doch für zu angespannt, als ob man offen agieren wollt.

Nunmehr gilt es, sich vielen Gefahren zu stellen, denn weitere, große Schlachten stehn bevor, die erzürnte Bevölkerung auf die eigene Seite zu bringen, und die Lande in ganzem Frieden, und in alter Pracht, neu erstrahlen zu lassen.

Die Lehen Kaltenbruchs

Mehrere Lehen umfasst die Markgrafschaft, die sich seit dem Kaltenbrucher Krieg im beständigen Wiederaufbau befinden. Zentrum bildet dabei die Metropole Kaltenbrunn selbst; an den Westauen des Lordameres gelegen, war sie früher einer der wichtigsten Umschlagpunkte für Handel von Alterac nach Lordaeron - der nicht über die hohen Nordberge der Markgrafschaft stattfand. Das Klima in der bergigen Region eher kühl, so gerade während der Sommermonde aber immer gerne eine angenehme, warme Brise vom großen See herüberweht. Als Delta des gewaltigen Flusses Trivia, der sich aus drei kleineren Bergquellen der umliegenden Gesteinsketten bündelt, ist Zentralkaltenbruch eher flach und wenig hügelig - wird aber von gewaltigen Gebirgsmassiven umgeben.

Hauptstadt Kaltenbrunn

Einstige Metropole Kaltenbruchs, und Heimat Tausender, haben Hungersnöte und Krieg die Einwohnerzahlen dezimiert. Die Stadt wird regiert von Angst und Chaos - erst vor wenigen Monaten gab es gewaltige Unruhen und Aufstände von Rebellen, die sich gegen die neue Herrschaft Hekates erhoben. Die Stadtwache gilt insbesondere seit jenen Tagen als äußerst ruchlos und rau - verschrien sogar als regelrechte Unterdrücker. Dennoch ist das Haus bestrebt daran, gerade dieses Juwel des Nordens erneut zum alten Glanz zu führen.

Statthalter: Rat Fünfer, der vorerst eingesetzt wurde.
Einwohner: Etwa 1400.
Wirtschaft: Große Diamantenmine in der angrenzenden Frostnadel.
Nahrungsquellen: Landesgrößte Obsthaine und Felder südlich der Stadt im 'Birkenhain'. Reicher Fischfang im Lordamere.
Trivia: Auf der nahen 'Schlangenkopfinsel', über der Kaltenbrunns größter Leuchtturm thront, sollen die Geister von Opfern umgehen, die in Schloss Küstnacht ihr Ende fanden. Angeblich gelang noch keinem Menschen der Aufstieg bis zur Spitze der Frostnadel.

Geldenfels, das Bergtal

Dereinst eigenständige Baronie, schloss sich der junge Erbfolger dem Hause Hekate an, und lässt das früher abgeschottete Bergtal nunmehr als Teil der grossen Markgrafschaft Kaltenbruch neu erblühn. Das isolierte Volk galt seit je her als freundlich, wenn auch leicht eigenbrödlerisch. Angrenzend an das Lehen Dürrenstein, erhebt sich das schmale Gebirgstal zwischen hohen Felsen. Der Name der Baronie lässt sich auf die reichen Edelsteinminen zurückführen, die sich im Nordgebirge Geldenfelses finden lassen.

Statthalter: Baron Jaquan von Geldenfels.
Einwohner: Etwa 800.
Wirtschaft: Edelsteinvorkommen im nördlichen Gebirge.
Nahrungsquellen: Ackerbau und Viehzucht im weiten, flachen Tal.
Trivia: Die Geldenfelser bestatten ihre Toten nicht - stattdessen wird jede Leiche nach alter Tradition dem Feuer übergeben. Das Wetter in der Baronie weist aussergewöhnlich hohen Niederschlag auf, und das Volk witzelt immer wieder, irgendwann würd das ganze Bergtal vor lauter Regen zum grossen See.

Lobentanz, das Pestdorf

Einstig hübsches Städtchen an der großen Lagina, hat eine Seuchenepedemie vor wenigen Monaten einen beachtlichen Teil der Bevölkerung Lobentanzes dahingerafft. Seither kämpfte der Ort, nach langem Handelsembargo, mit Hunger und Armut, bis das wohlhabendere Rosenfurth Hilfe bot - im Gegenzug hat Lobentanz das Knie gebeugt, und sich der Herrschaft Rosenfurths unterworfen. Der Bürgermeister liess dereinst die Armen aus dem Dorf schaffen - worauf sich jene jedoch in der weiten Kanalisation niederliessen. Dazu exestiert die Legende der Helewis, einer gigantischen Riesenschlange, die vor vielen Monden dort zahlreiche Menschen gefressen haben soll. Angeblich haben Helden des Hauses Hekate das Tier erlegt.

Statthalter: Baroness Jane von Rosenfurth.
Einwohner: Etwa 400.
Wirtschaft: Gastgewerbe, Ackerbau.
Nahrungsquellen: Fischfang in der Lagina, Landwirtschaft.
Trivia: Lobentanz suchte die größte Seuchenepedemie in der Geschichte Kaltenbruchs heim. Eine Riesenschlange, die vom Volk liebevoll 'Helewis' getauft worden sein, soll einst dort ihr Unwesen getrieben haben. Im Bleichmoor gehen immer wieder Reisende verloren. Der einstige Bürgermeister Karl-Edgar Willhelm von Lobentanz hat das Lehen der Baroness Jane von Rosenfurth abgetreten, nachdem er sein Volk nicht weiter ernähren konnt.

Rosenfurth, die Blumenstadt

Die idyllische, gänzlich von hohen Mauern umragte Stadt Rosenfurth im nördlichen Flachland Kaltenbruchs, erfreute sich in früheren Tagen regem Durchgangsverkehr. Händler und Reisende suchten das Städtlein zu jeder Jahreszeit auf - war und ist es doch die letzte Bastion, vor der Durchquerung des berüchtigten Bleichmoors. Wie auch mit der einzigen Brücke über die rauschende Skotia gesegnet - ein Fluss, der sich in tiefste Schlucht hinabgefressen hat, und an breitester Stelle über zwei Steinwürfe spannt. Unbekannt ist noch, wie sich die friedliche Stadt solchen Wohlstand bewahren konnt, allseits umringt von Armut und Hunger. Im Lehen befindet sich auch das berüchtigte Bleichmoor, ein riesiger Sumpf, der den Legenden nach schon so manche Handelskarawane verschlang.

Statthalter: Baroness Jane von Rosenfurth.
Einwohner: Etwa 300.
Wirtschaft: Gastgewerbe, Torfstecherei am Moor, Salz- und Eisenminen in den nördlichen Gebirgen.
Nahrungsquellen: Wildfang am Rande des nahen Krähenbaums und umliegende Gehöfte.
Trivia: Nach uraltem Brauch, pflanzen die Anwohner Rosenfurths jeweils zum Frühjahr Hunderte von Rosen rund um die Stadt - auf dass sie im Sommer erblühen, und die ganzen Stadtmauern schmücken. Wodurch das Städtchen seinen Namen fand. Bekannt für ihre Lanzentruppen - bei denen es Tradition ist, nach gewonnener Schlacht ein weiteres, rotes Tuch, genannt Blüte, als Symbol der Rosenfurth an ihre Lanzen zu binden. Im nahen Krähenbaum soll eine Hexe umgehen. Nicht nur wuchern die Bäume schier unaufhaltsam, das dortige Wild entwickelt sich rasend, und unnatürlich schnell. Auch scheint es immer wieder aufgescheucht, und die Mitte des Waldes zu meiden. Einzig Krähen, die jeden Monat zum Vollmond aus allen Himmelsrichtungen dorthinziehn, und dem dichten Gehölz seinen Namen verliehen.

Peschkenau, die große Werft

Das Küstenörtchen galt einst als grösster Schiffslieferant für die reichen Reedereien Kaltenbrunns. Ihre riesigen Werften stehen noch heute - allerdings fehlt es längst an Kundschaft, wie auch an Arbeitern. Mühselig nur, kann sich die Dorfbevölkerung mithilfe umliegender Gehöfte und dem Fischfang an der nahen Küste ernähren. Zudem wird gemunkelt, man leide unter der tyrannischen Herrschaft des dortigen Ritters, Sir Ben D. Ehr, der mit wahrhaftig eiserner Hand regieren solle.

Statthalter: Sir Ben D. Ehr, die Eisenhand.
Einwohner: Etwa 250.
Wirtschaft: Größte Werft Kaltenbruchs.
Nahrungsquellen: Ertragreicher Fischfang im Lordamere, wenige umliegende Höfe.
Trivia: Heimat des weltberühmten Flottenadmirals Z. Brannigan, der gute fünfzig Jahre vor dem ersten Krieg in der Marine Lordaerons Ruhm und Ehre erlang.

Kahlberg vor den Hohenzinnen

Ein Dorf in den Hügeln: So manch Reisender, der den hohen Pass gen Hauptstadtroute erklimmt, findet letzte Rast im lauschigen Dörfchen vor den Hohenzinnen, dem Bergmassiv das den Südosten Kaltenbruchs säumt. Bekannt nicht nur für die hohe Bordelldichte, sondern auch als Umschlagplatz vieler Güter, die aus den Nachbarlandschaften importiert wurden, und später ihren Weg auf die grössten Märkte Kaltenbrunns finden sollten. Unter der neuen Herrschaft des Sir Langzahns, floriert das einstig heruntergekommene Dörfchen langsam wieder - gar den Bau einer eignen Burg ließ er vor Monaten beauftragen.

Statthalter: Sir Payton Langzahn, Ritter des Hauses Hekate, Gnädiger der Armen.
Einwohner: Etwa 160.
Wirtschaft: Gastgewerbe, Handel, Kupfermine im nahen Gebirge, großer Steinbruch.
Nahrungsquellen: Jagd und umliegende Gehöfte.
Trivia: Heimat des alteracweit berühmten Bordells 'Zum gespreizten Schenkel'. Geburtsort des berühmten Bergsteigers Karl Konrads, der als erster und bislang einziger den Scherzack, einen Fünftausender im südlichen Kaltenbruch, erklomm. Darüberhinaus sollen in jenem Gebirsmassiv Drachen hausen.

Mückensdorf, die Südgrenze

Als Dorf zur Südgrenze Kaltenbruchs, erfreute sich Mückensdorf einst vieler Reisender, die aus den Südlanden nach Kaltenbrunn unterwegs waren. Durchgangsort der einzigen, bepflasterten Hauptstrasse, war Wegzoll der Händler ihr grösstes Kapital. Daneben bietet das angrenzende Flachland großen Schafsherden ein Heim. Wie auch mehrere Windmühlen, dem starken Seewind entgegen gebaut, auf den nahen Hügeln stehn. Ein alter Wehrtum, mittlerweile aber verlassen und verwuchert, mahnt noch heute an der Grenze - ein Relikt und Erinnerung an prächtigere Zeiten. Vor wenigen Monden, auf's Erscheinen des grünen Mondes Argus' hin, befielen schwere Überschwemmungen das Küstendörflein. Der verstorbene Sir Eisenmann trug maßgeblich bei, das Dorf wieder aufzubauen. In seinem Testament, setzte er den hofeignen Medicus Scorrek als Nachfolger ein.

Statthalter: Medicus Scorrek, in Vertretung des verstorbenen Sir Eisenmann.
Einwohner: Etwa 120.
Wirtschaft: Wolle und Mehl.
Nahrungsquellen: Schäferei, Jagd im Schwarztann, Fischfang und umliegende Gehöfte.
Trivia: Heimat der berühmten Käsesorten 'Fischkäse' und 'Kaltenlöchers', besonders würzige und löchrige Schafskäse. Laut Geschichten sollen sich die Dorfbewohner in den schwüleren Sommermonaten vor Mücken von den feuchten Ufern des Lordameres kaum noch retten können.

Berwald im Berwald

Inmitten des dichten, großen Berwalds, liegt das gleichname Dörflein auf weiter, lauschiger Flur. Gebaut über hohen Felsen in einer Lichtung - aufgrund gefährlicher Wolfsrudel die jede Nacht den Forst heimsuchen. Tief in den Wäldern verborgen, ist's insbesondere für die enorme Holzproduktion bekannt. Eines der größten Sägewerke Kaltenbruchs findet sich noch immer vor. Nebst vielem Wild, ist der Berwald vorallem für die vorherrschende, hohe Braunbärenpopulation bekannt - entsprechendes Fleisch und Pelze werden seit Jahrhunderten landesweit gehandelt.

Statthalter: Sir Porcio Celaino, Ritter der schwarzen Schlange und Kommandant der Hofgarde Hekates.
Einwohner: Etwa 70.
Wirtschaft: Holzproduktion, Wildfang im dichten Wald.
Nahrungsquellen: Jagd im umliegenden Forst.
Trivia: Der Name Berwald stammt, entgegen weitläufiger Meinung, nicht von den vielen heimischen Braunbären, sondern aufgrund vieler Brombeerenbüsche die den Wald dominieren. Und sich in der berühmten Berwalder Beerentorte wiederfinden.

Passwegen, das Hochdorf

Zwischen den wolkenumtanzten Gipfeln der Hohenzinnen, liegt das kleine Dorf Passwegen. An den Ufern des Gletscherteiches, eines kleinen Seeleins an der Quell der Melana, die unweit nördlicher als rauschender Gebirgsfluss in die tiefen Täler Kaltenbruchs hinabstürzt. Zu besseren Zeiten beherrschten Gasthöfe, die sich reger Kundschaft erfreuten, das Bild. Als einziger Pass gen Südosten, und damit Hauptstadtsroute, mussten viele Händler und Reisende den schweren Aufstieg über die engen Serpentinen antreten. Wie auch die Yetijagd nach kostbaren Fellen in generationenalter Tradition fortgeführt wurd. Eine berühmte Imkerei nannt das Dörflein sein Eigen. Nachdem es jedoch drei Jahre lang von Ogern besetzt war, und erst kürzlich wieder befreit werden konnt, findet sich das Volk langsam wieder ein.

Statthalter: Sir Gregor Barathen.
Einwohner: Etwa 30.
Wirtschaft: Yetijagd, Gastwirtschaft, Bienenzucht.
Nahrungsquellen: Früher wenige Gehöfte, Fischfang im See.
Trivia: Drei Jahre lang von Ogern besetzt. Unter dem Häuptling Gukgob, dem Tausendgroßen, Stärksten der Starken - Obergroßhäuptling des Hirnmatscherclans, grösstem Bezwinger der Yetis, allmächtigem Bergkönigskönig und Feind der Madenmenschen.

Dürrenstein, die Ostgrenze

An der Ostgrenze des Landes, und am Fusse des hohen Nordgebirges, fand sich einst das Dorf Dürrenstein. Durchgangsstrasse für sämtlichen Handel, der zwischen Kaltenbruch und den östlichen Ländereien stattfand, entspringt darüberhinaus dort der einzige Aufstieg zum Pass gen Norden; vorbei an der schwarzen Wehrfeste Rabenborn. Von den Verlassenen dereinst jedoch komplett zerstört, findet sich bis heute kein neues Leben mehr in den trostlosen Ruinen des Dorfs.

Statthalter: Lady Aveydis Trent, Hofmagus des Hauses Hekate.
Einwohner: Keine.
Wirtschaft: Ehemals Eisenminen im Nordgebirge, Gastwirtschaft und Handel.
Nahrungsquellen: Früher ertragreiche Gehöfte im weiten Land.
Trivia: Schwerer Artelleriebeschuss mit Säurefässern hat den Boden rund ums Dorf beinah gänzlich zerstört - noch immer findet sich im Dreck nur wenig Vegetation.